Nun ist er da, der Herbst… es ist auch die Zeit, in der man abends viele Igel sehen kann. Die Überraschung war aber groß, als auf dem Sportplatz ein kleiner Igel gefunden wurde. Mitten am Tag tappte er allein umher. Voller Fliegen und Ungeziefer war der kleine Kerl und viel zu klein und zu dünn, um den kommenden Winter zu überleben.
So kam er in einen Transporteimer, liebevoll ausgestattet mit trockenem Herbstlaub. Angekommen in der Schule kam er durch Zufall zu einer Lehrerin, deren Tochter gerade ehrenamtlich in einer Wildtierauffangstation arbeitet. Sylvia kam zur Schule geeilt und konnte dort den Kindern erzählen, wie es mit dem Tierchen weitergehen sollte. Dieser schlief friedlich im Eimer, sicherlich froh, dass es nicht mehr so kalt war. Die Kinder der 1e waren sehr lieb und gaben sich alle Mühe so leise zu sein, dass das Igelkind weiterschlafen konnte.
Nach Schulschluss ist der Eimer dann schnell zur LOOKI e.V. – Verein zur Tierrettung gefahren worden. Der kleine Igel schlief und schlief.
https://www.terra-mater.de/ueber-uns/tm-netzwerk/details/looki-e-v-verein-zur-tierrettung/
Dort angekommen wurde das Findelkind erstmal gesäubert. Genau genommen wurden erstaunlich viele Flöhe und Fliegeneier herausgekämmt. Das arme Tier hat unter dem Ungeziefer bestimmt sehr gelitten. Dort erfuhren wir, dass es ein Igelmädchen ist.
Es wiegt unter 200g und ist sehr schwach. Warum es umherirrte, anstatt den Tag in einem schönen und warmen Nest zu verbringen und von der Mutter gesäugt zu werden, wissen wir nicht. Klar ist aber, dass das Igelmädchen keine Überlebenschancen gehabt hätte.
Unser Dank gilt besonders der netten Leiterin, die sich trotz des Igelaufnahmestopps sofort so liebevoll um die Kleine gekümmert hat. Mindestens alle fünf Stunden bekommt unser Findelkind vom Sportplatz nun ein Fläschchen mit besonderer Milch. Dazu darf sie mit zu der Leiterin nach Hause fahren und bekommt die entsprechende Notversorgung auch während der Nacht. Dies ist besonders nett, da diese gleichzeitig auch ein Waschbärenbaby aufpäppelt. Und allein damit hat man natürlich alle Hände voll zu tun.
Hoffen wir, dass die beiden gut durchkommen und groß und stark werden. Dann kann zumindest der Igel schon nächstes Jahr ein Leben in Freiheit genießen.
Sollten ähnliche Findelkinder zu Ihnen/euch geraten, ist auch das Komitee für Igelschutz in Hamburg eine gute Adresse, auf deren Website findet man auch viele Informationen.