Gerade jetzt, wo aufgrund von Corona Schule zu Hause stattfindet brauchen die Kinder mehr als nur einen Rechner, mehr als ein Handy, mehr als digitalen Unterricht. Kinder brauchen die Möglichkeit zu spielen. Und das bedeutet nicht mit dem Handy, der Konsole, dem Fernseher, dem Computer zu spielen. Dass bedeutet, dass Kinder mit ihrer Umwelt spielen. Ob malen, bauen, basteln, ob ein Kuchen gebacken wird, die Natur entdeckt, eine Höhle gebaut oder ein Buch gelesen wird, spielen ist die Königsklasse.
Im Spiel setzen sich Kinder aktiv und intensiv mit sich selbst und ihrer Umwelt auseinander. Daher bietet das Spiel eine ideale Voraussetzung für alle erfolgreichen Lernprozesse in allen Bereichen der kindlichen Entwicklung.
Gerade jetzt wo die Kinder im Homeschooling zu Hause sind, können die Kinder im Spiel viel erleben. Sie entwickeln im Spiel ihre Identität und ihre Persönlichkeit weiter. Sie erwerben Wissen über ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten, aber auch über ihre Grenzen. Soziale und sprachliche Kompetenzen, wie Rücksichtnahme, bei Spielpartnern Zusammenarbeit mit anderen, Zuhören und Aushandeln von Regeln helfen den Kindern dabei, zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten. Klappt etwas nicht, treten Konflikte auf, können im Spiel unterschiedliche Lösungsstrategien erprobt werden. Spielen sollte also nie zu kurz kommen.
Die Fähigkeiten und Fertigkeiten die wichtig für eine erfolgreiche Lebensgestaltung sind, entspringen intensiven Spielerfahrungen. Ohne Spiel kein Lernen. Durch das aktive Tun im Spiel lernen Kinder die Welt, in der sie leben, immer besser kennen und erweitern ihr ganz persönliches Weltwissen Stück für Stück.
Spielen ist an unserer Schule eine wichtige Aufgabe. Spielen ist Lernen. Mit klaren Regeln erarbeiten sich die Kinder neue Kompetenzen, die sie ihr gesamtes Leben benötigen. Im Umgang mit kreativen Materialien entstehen so kleine Kunstwerke. Die Klasse 1c zeigt hier einige Ergebnisse ihrer Spielstunde und wir finden: die sind Königsklasse.
Annika Thum, Sonderschulpädagogin